Berufsgenossenschaft anmelden – Infos, Pflichten & Vorteile für Arbeitgeber

Stand: 30. Mai 2025
Die Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft ist für Arbeitgeber in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Erfahre hier, wer sich anmelden muss, warum die Berufsgenossenschaft wichtig ist und wie du dein Unternehmen korrekt anmeldest.

Was ist eine Berufsgenossenschaft?

Eine Berufsgenossenschaft (BG) ist ein gesetzlicher Unfallversicherungsträger und schützt Arbeitnehmer in Deutschland bei Arbeitsunfällen, Wegeunfällen und Berufskrankheiten. Sie ist Teil der gesetzlichen Sozialversicherung und organisiert nach Branchen. Jede Branche hat ihre zuständige BG, z. B. die BG Bau für Bauunternehmen oder die VBG für Dienstleistungsbetriebe.

Die Berufsgenossenschaften sorgen nicht nur für finanzielle Absicherung im Schadensfall, sondern fördern auch aktiv die Arbeitssicherheit und Prävention in Unternehmen.

Warum ist die Berufsgenossenschaft wichtig?

Die Mitgliedschaft in einer Berufsgenossenschaft bringt viele Vorteile und ist gleichzeitig eine gesetzliche Pflicht. Sie ist notwendig für:

• die gesetzliche Unfallversicherung von Arbeitnehmern
• die Zahlung von Verletztengeld, Heilbehandlungen und Rehabilitation
• die Durchführung von Sicherheitsprüfungen und Präventionsmaßnahmen
• den Schutz des Arbeitgebers vor zivilrechtlicher Haftung bei Arbeitsunfällen

Wichtig: Ohne Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft drohen Bußgelder und Regressforderungen im Schadensfall.

Wer muss sich bei der Berufsgenossenschaft anmelden?

Arbeitgeber in Deutschland sind verpflichtet, ihr Unternehmen bei der zuständigen Berufsgenossenschaft zu melden – und zwar innerhalb einer Woche nach Gründung. Meldepflichtig sind:

• Selbstständige und Unternehmer mit Beschäftigten
• Gewerbliche Betriebe jeder Größe (GmbH, AG, UG, Einzelunternehmen)
• Freiberufler mit Personal (z. B. Architekten, Ärzte, Anwälte)
• Vereine, Stiftungen und Organisationen
• Öffentliche und kirchliche Einrichtungen

Auch bei geringfügig Beschäftigten (Minijobs) besteht Versicherungspflicht über die BG. In vielen Fällen können sich Selbstständige freiwillig versichern.

Berufsgenossenschaft anmelden

Die Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft erfolgt direkt beim zuständigen Unfallversicherungsträger. Diese Zuordnung richtet sich nach dem Unternehmenszweck. Die Anmeldung kann durch die LOHN24 Experts GmbH vorgenommen werden.

Nach der Anmeldung erhältst du eine Mitgliedsnummer und weitere Informationen zur Beitragsberechnung und Pflichten.

Welche Berufsgenossenschaft ist zuständig?

Die Zuständigkeit richtet sich nach deiner Branche. Beispiele:

Eine vollständige Übersicht findest du auf der Website der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

Was passiert nach der Anmeldung?

Nach der Anmeldung prüft die BG deine Angaben, berechnet den Beitrag und informiert über:

• regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen
• Unfallmeldungen und Meldepflichten
• Pflichtunterweisungen für Mitarbeitende
• mögliche Kontrollen und Beratungstermine vor Ort

Der Beitrag richtet sich nach der Gefahrklasse deiner Tätigkeit und der Lohnsumme deiner Beschäftigten.

Wann muss man sich erneut bei der BG melden?

Eine neue oder geänderte Anmeldung ist notwendig, wenn:

• ein neues Unternehmen gegründet wird
• sich der Unternehmenszweck oder die Branche ändert
• das Unternehmen eine neue Rechtsform annimmt (z. B. von Einzelunternehmen zur GmbH)
• neue Geschäftsfelder hinzukommen

Fazit: Berufsgenossenschaft – Pflichtversicherung mit Mehrwert

Die Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft ist für Arbeitgeber in Deutschland verpflichtend und unverzichtbar. Sie schützt deine Mitarbeitenden und dein Unternehmen im Schadensfall und fördert einen sicheren Arbeitsplatz. Wer rechtzeitig handelt, sorgt für Rechtssicherheit und vermeidet hohe Bußgelder oder Versicherungslücken.